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Neuheiten 2019, Teil 5: Alte Importeure und neue E-Anbieter

Alfa Romeo Giulia Veloce Ti: Die neue sportliche Variante mit maximal 280 PS kommt mit Hinterradantrieb zum Jahresbeginn. (Werksfoto)

Kleine Importeure setzen ebenfalls auf alternative Antriebskonzepte. Start-Ups bringen mit pfiffigen Elektro-Minis neue Ideen auf die Straßen.

Das kommende Jahr beschert uns mehr als 190 Auto-Neuheiten. Darunter sind 40 neue Elektroautos und Plug-in-Hybride, aber auch etliche konventionell angetriebene Mobile. In der Praxis werden Verbrenner schließlich noch lange parallel zu den E-Mobilen für den Langstrecken-Betrieb die erste Wahl bleiben. Hier die wichtigsten Modelle von Alfa Romeo bis Subaru sowie neue Modelle der Startup-Szene:

Manche kleinen Hersteller kämpfen ums Überleben – aber es wird nicht allen gelingen
Alfa Romeo startet in das Jahr 2019 mit neuen Varianten der Mittelklasse-Limousine Giulia. Eine neue sportliche Version heißt Veloce Ti und lockt mit bis zu 280 PS, 19-Zoll-Rädern und serienmäßigem Sperrdifferenzial. Zeitgleich erhält auch das SUV Stelvio eine Aufwertung. Im Herbst erscheint die komplett neue Giulietta in der Golf-Klasse. Um die angepasste Plattform der Giulia nutzen zu können, erhält auch die Giulietta Hinterradantrieb und nimmt damit eine Sonderstellung im Segment ein. Zum Vergleich: BMW wechselt 2019 beim neuen 1er (Markteinführung im Herbst) von Hinterrad- auf Frontantrieb, um Synergien mit anderen Kompaktmodellen zu schaffen.

Bei Fiat sind einige Angebots-Änderungen noch unbestätigt. Auf jeden Fall soll Ende 2019 der sympathische 500er eine Mildhybrid-Version erhalten.

Meine Meinung zu Fiat, Alfa Romeo, Lancia und Jeep: Die Liste der Fehler und Versäumnisse ist lang. Der Fiat Punto, einst europäischer Bestseller, wurde alternativlos eingestellt. Die gut gelungene Giulia von Alfa Romeo kann sich in der Mittelklasse nicht durchsetzen. Lancia ist längst zu Tode gespart. Nun ist die US-Marke Jeep die erfolgreichste im Konzern, well done!

Renault hat für 2019 einige Überraschungen in der Hinterhand. Bestätigt sind zurzeit das Facelift für den SUV Kadjar im Januar und die Überarbeitung des city-freundlichen Twingo für April. Etwa im Juni geht dann der neue Clio in den Handel. Der erfolgreiche Mini-SUV-Crossover Captur debütiert im Herbst als Generation zwei.

Die Neuheiten von Nissan für 2019 bleiben übersichtlich. Anfang des Jahres erscheinen zwei neue Motorisierungen für den Micra, und auch der X-Trail erhält verbesserte Motoren.

Meine Meinung zu Renault/Nissan: Ob Kleinwagen- und SUV-Kompetenz für eine erfolgreiche Zukunft ausreichen?

Mazda 3: Mit außergewöhnlichem Design, ab März im Markt. Der sparsame Diesotto-Motor folgt im Sommer. (Werksfoto)

Mazda erneuert 2019 sein Kompaktklasse-Schrägheck Mazda 3. Nach dem Fünftürer im März folgt im Juni die Limousine. Im Juli kommt dann die Mazda 3 Version mit dem neuen SkyActive X Motor. Dabei handelt es sich um einen besonders effizienten, teils selbstzündenden Benziner mit 190 PS. Im September erscheint als Kompakt-SUV der neue CX-3. Zum Jahresende bringt Mazda sein erstes Elektroauto (BEV) in die umkämpfte Kompaktklasse.

Meine Meinung zu Mazda: Gutes Design und hochentwickelte Motorentechnik – läuft bei Mazda.

Honda Urban EV: Das erste E-Auto von Honda überzeugt mit pfiffigem Design. Ab Frühjahr 2019 bestellbar, Auslieferung im Herbst/Winter ’19. (Werksfoto)

Honda startet 2019 mit neuen Antriebsvarianten für CR-V und HR-V. Etwa in der Jahresmitte erhält der Honda Civic ein Facelift. Zum Jahresende 2019 geht mit dem Urban EV ein pfiffig gestylter elektrischer Kleinwagen in den Handel. Der Viersitzer ist nur 3,90 Meter lang und folgt mit natürlichem Gewebe im Innenraum dem Trend zu veganen Materialien. Vorbestellungen will Honda schon ab Anfang 2019 entgegennehmen.

Meine Meinung zu Honda: Der Honda Urban EV wird ein Erfolg.

Nur noch echte Marken-Fans interessieren sich für Toyota, denn schließlich hat der Importeur bis vor wenigen Wochen über Jahre hinweg die Deutsche Umwelthilfe finanziell unterstützt. Und da der eigennützige Abmahnverein immer vehementer versucht, Diesel-Fahrverbote zu erstreiten, trifft der Unmut der Dieselfahrer und Verbraucher nicht nur die DUH, sondern auch deren Förderer.

e.Go Life: Der City-Stromer aus Aachen kommt in drei Leistungs- und Batteriestufen. Der 60 kW starke Life 60 soll eine Reichweite von 184 Kilometer schaffen. (Werksfoto)

Das Jahr 2019 beginnt Toyota mit der fünften Generation des RAV4 und dem wiederbelebten Camry. Im April startet der Corolla in der Golfklasse. Mit dem Traditionsnamen wird der eher glücklose Auris ersetzt. Zum Herbst erscheint mit dem Supra ein echtes Sport-Coupé. Das Modell wurde zusammen mit BMW (Z4 Roadster) entwickelt. Daher übernimmt der Supra auch die Motoren von BMW. Gefertigt werden beide Sportler bei Magna-Steyr in Österreich.

Die Premium-Tochter von Toyota bringt mit dem Facelift des Lexus RC und dem neuen Lexus ES ihre Neuheiten gleich zum Jahresbeginn. Im März folgt der Hybrid-Crossover Lexus UX als Konkurrent zu VW Tiguan und Co.

Meine Meinung zu Toyota/Lexus: Vor lauter Hybrid-Technik könnte Toyota den Elektro-Zug verpassen. Bin gespannt, wie gut der Supra wird.

Subaru bringt im ersten Quartal den neuen Forester in den Handel. Auch in der fünften Generation bleibt es bei Boxermotor (182 PS) und Allradantrieb. Der neue Forester wird innen geräumiger und verfügt über das Sicherheitspaket „Eyesight“, das verschiedene Assistenzsysteme bündelt.

Meine Meinung zu Subaru: Die Nische 4WD wird weiter gepflegt – Rallye-Freaks und Jäger lieben die Marke.

e.Go Mover: Das Kooperations-Modell mit ZF fährt vollelektrisch und vernetzt mit bis zu 15 Passagieren, in Zukunft auch autonom. (Werksfoto)

Tesla kündigt in Deutschland die ersten Auslieferungen des Model 3 für Februar an. Dabei handelt es sich allerdings ausschließlich um die knapp 60.000 Euro teure Top-Version mit großer Batterie und Allradantrieb. Wer jetzt ein Model 3 bestellt, muss sich mindestens 12 Monate gedulden.

Meine Meinung zu Tesla: Ab Februar 2019 muss sich das in den USA holprig gestartete Model 3 in Europa beweisen. Gleichzeitig altern die Modelle S sowie X weiter, und die europäischen Wettbewerber formieren sich.

Borgward will nach dem BX7 mit dem BX6 (SUV-Coupé) im dritten Quartal ernst machen. Mittlerweile sind erste Exemplare des BX7 im Online-Direktvertrieb ausgeliefert (Konzept ähnlich Tesla, ohne Händlerbetriebe). Als Servicepartner hat Borgward die freie Werkstattkette A.T.U. unter Vertrag genommen.

Microlino: Vorbild BMW Isetta – Der Microlino versteht sich als handlicher Spezialist für die City. Gebaut bei Artega in Paderborn. (Werksfoto)

Neue Hersteller, Start-Ups und Kooperationen
e.Go will ab April die ersten Exemplare des kleinen E-Viersitzers e.Go Life ausliefern. Das Unternehmen, entstanden aus Aktivitäten der RWTH Aachen, hat ja bereits mit dem E-Nutzfahrzeug StreetScooter bewiesen, wie man Elektroautos erfolgreich auf die Straße bringt.

Ein weiteres Modell entwickelt e.Go zusammen mit dem renommierten Zulieferer ZF. Der elektrische Kleinbus für bis zu 15 Passagiere soll autonom auf Level 4 fahren und Mover heißen. Bereits Ende 2019 startet die Serienproduktion, und Anfang 2020 werden die ersten Unterflurbusse ausgeliefert.

Der Microlino soll in Deutschland etwa ab Juli ausgeliefert werden. Dabei will das Schweizer Unternehmen zuerst im Süden Deutschlands Fuß fassen. Das Konzept des gut 500 Kilo leichten und knappe 2,5 Meter langen E-Minis ist unübersehbar inspiriert von den Kabinenrollern der 50er Jahre. Mit dem 16-PS-Motor schafft der Microlino maximal 90 km/h. Die 8 kWh-Batterie soll 125 Kilometer Reichweite ermöglichen. Grundpreis: rund 12.000 Euro.

Sion von Sono Motors: Das intelligente Modell eines Münchner Start-Ups startet in der zweiten Jahreshälfte. Grundpreis rund 16.000 Euro, Reichweite bis zu 250 Kilometer. (Werksfoto)

In der zweiten Jahreshälfte will auch Sono Motors aus München mit seinem E-MPV Sion die Auslieferung beginnen. Wie auch e.GO setzt man auf eher knappe Reichweite, um das Fahrzeuggewicht niedrig zu halten. Für Wenig-Fahrer ist zudem die Solarzellen-Beplankung des Sion sinnvoll. Die Zellen-Fläche von 7,5 m2 kann in acht Stunden Energie für 30 Kilometer tanken.

Meine Meinung zu den Start-Ups: Hut ab vor so viel unternehmerischem Mut.

Keine Frage, die neuen Player werden 2019 mit ihren geringen Stückzahlen noch keine große Rolle spielen. Aber sie verbreitern das E-Auto-Angebot und geben Denkanstöße in einen Markt, der sich in einem bislang nie gekannten Umbruch befindet.

Autor: Thomas Wüsten / AutoAmbition