Showcar zum 60. Geburtstag der Marke Alpine
Mit der Mittelmotor-Studie Alpine Celebration feiert die Renault Tochter Alpine ihr 60-jähriges Bestehen. Der kompakte Sportwagen vereint Stilelemente legendärer Klassiker der Marke aus Dieppe wie A110 und A310 mit modernen Designmerkmalen. Auch die blaue Karosserielackierung ist den historischen Vorbildern nachempfunden.
- Mittelmotor-Studie Alpine Celebration.
- Design-Zitate erinnern an die historischen Rallye-Fahrzeuge.
- Farbgebung nach Vorbild aus den 1960er-Jahren.
- Die Renault Tochter Alpine wurde 1955 in Dieppe gegründet.
Die Alpine Celebration besticht durch ihr klares, von fließenden Linien geprägtes Äußeres. Damit steht sie ganz in der Tradition der Alpine Modelle der Vergangenheit. An diese erinnern unter anderem der niedrige Karosserieaufbau, die flache Fronthaube, die skulptural geformten Flanken und die großflächige Heckscheibe. Insbesondere die legendäre A110, die sowohl Straßensportwagen als auch erfolgreiches Rennfahrzeug war, stand Pate für die Konzeptstudie.
Standpunkt: Rückkehr einer Legende
Seit 1955 ist die Alpine das Synonym für französische Sportwagen, die bekanntesten Modelle waren A110, A310 und A610. Renault geht seit einiger Zeit den Weg, sich an seine Erfolgsmodelle und vor allem deren Historie zu erinnern. Der Twingo hat in der jüngsten Generation wieder etwas von dem Charme und Pfiff zurückbekommen, den die erste Generation ausmachte. Auch den Namen Espace lässt Renault nicht sterben. Dem Fehler, Besteller wie R4 oder R5 einfach verschwinden zu lassen, macht man kein weiteres Mal. Wie stark der Wille zur Kontinuität ist, zeigt der neue Espace, der nicht mehr viel mit dem früheren Raumtransporter gemeinsam hat.
Bei Volkswagen käme ja auch niemand auf die Idee, den Bestseller nicht mehr Golf zu nennen. Oder sollte Porsche die Bezeichnung 911 verschwinden lassen? Undenkbar. Erfolgreiche Modelle werden mit Marken in Verbindung gebracht. Beide brauchen einander – zur Identifikation und Projektion von Wünschen, Eigenschaften, Images. Porsche lebt gut vom Ruf des 911 als perfektem Sportwagen. Und selbst wenn inzwischen viel mehr SUVs als Sportwagen verkauft werden, strahlt das Modell auf die gesamte Marke als deren Keimzelle.
Experimente, wie man traditionelle Namen links liegen lässt, machte zuletzt Toyota. Warum der Corolla zum Auris werden musste und Toyota damit einen Bestseller selbst in Europa aus dem Programm nahm? Wir wissen es nicht. Auch, warum der GT86 nicht einfach Celica heißen durfte, wird das Geheimnis der Marketingstrategen blieben. Es ist ja nicht so, dass Toyota in der Historie extrem viele Modelle mit Namen hatte, die Emotionen auslösten. Den Fans trieben beide Entscheidungen jedenfalls die Tränen in die Augen. Der Konkurrenz auch, allerdings aus ganz anderen Gründen.
Renault macht es besser und besinnt sich nicht nur auf seine Modelle mit dem klangvollen Namen Alpine. Die Marke wir zudem behutsam und mit langem Atem wieder eingeführt. Das ist auch kein Problem, schließlich gibt es kein aktuelles Modell, dem die Interessenten abspenstig gemacht werden könnten. Die jetzt vorgestellte Alpine Celebration folgt auf die Alpine A110-50 Concept und zeigt deutlich mehr Anleihen an seine Vorfahren als das 2012 präsentierte Showcar. Das Serienmodell wird als Mittelmotosportwagen sicher kein Stückzahlenriese, dafür ist das Segment zu spitz und die Anzahl der potenziellen Käufer zu gering. Das müssen schon Twingo, Clio, Megane und Scenic schaffen. Stattdessen würde in jeder Alpine die Aura des früheren Modells mitfahren und das ist fast unbezahlbar. Den Markt bereichert so ein Modell allemal.
Autor: Olaf Kuhlmann
Modernes Design mit historischen Zitaten
Zu den Designdetails der Studie zählen Doppelscheinwerfer hinter Glas und markante LED-Lichter, die an die kreuzförmig überklebten Zusatzscheinwerfer der historischen Rallye-Fahrzeuge von Alpine erinnern. Die flache, v-förmige Fronthaube ist wie bei der A110 durch eine zentrale Falte profiliert.
Der dezente Spoiler verleiht der dynamisch gezeichneten Frontpartie zusätzliche Kraft und steigert die aerodynamische Effizienz. Weitere Stilelemente sind die scharf konturierten Seitenschweller. Effektvolles Detail: Die flachen Außenspiegel scheinen in ihren Gehäusen zu schweben, was den Eindruck von hoher aerodynamischer Effizienz verstärkt und auf die gewichtsoptimierte Bauweise der Studie hinweist. Spoiler, Spiegelgehäuse, Seitenschweller, Lufteinlassöffnungen und Heckdiffusor sind aus Sichtkarbon gefertigt.
Aufsehenerregende Felgen, kraftvolle Heckpartie
Das unverwechselbare Design der Felgen ist von den Rädern inspiriert, mit denen in den 1970er-Jahren die A110 und A310 unterwegs waren. Sie geben den Blick auf großformatige Bremsscheiben und orangefarbene Bremsbacken frei.
Am athletisch geformten Heck finden sich die Kühlluftöffnungen für den Mittelmotor der Alpine Celebration. Die Motorabdeckung lässt sich durch die Abluftöffnungen der dunkel getönten Heckscheibe erkennen. Weiteres Kennzeichen des hinteren Karosserieabschlusses ist der großformatige Diffusor, der eine zentrale Rückleuchte einschließt und von zwei Auspuffendrohren aus gebürstetem Edelstahl eingerahmt wird.
Auch das berühmte Markenlogo in Form eines „A” mit gepfeiltem Querbalken findet sich gleich mehrfach an der Studie: auf dem Dach und dem Grill des Lufteinlasses sowie auf den vorderen Kotflügeln und an den Flanken.
Farbgebung nach Vorbild der 1960er-Jahre
Eine Verbeugung vor den historischen Wettbewerbs- und Straßenfahrzeugen aus der Sportwagenschmiede in Dieppe an der Kanalküste stellt schließlich auch das Blau der Karosserielackierung mit kontrastierenden Elementen in Orange dar.
Alpine: Formel für Sportsgeist á la Française
Alpine wurde 1955 von dem Renault Händler und Rennfahrer Jean Rédélé in Dieppe an der Kanalküste gegründet. Der Markenname war eine Anlehnung an Rédélés Sieg bei der Rallye Coupe des Alpes im Jahr zuvor und stand für ein geniales Konzept: Alpine Modelle waren Sportwagen für jedermann, mit bewährter Renault Technik.
Die junge Marke machte schnell mit Klassensiegen bei Rallyes, Straßen- und Rundstreckenrennen auf sich aufmerksam, darunter der erste Platz in der 750-Kubikzentimeter-Kategorie bei der „Mille Miglia” 1956. Ab 1963 trat Alpine auch bei den 24 Stunden von Le Mans an. 1978 steuerten Jean-Pierre Jaussaud und Didier Pironi ihren Renault Alpine A442B zum Gesamtsieg bei dem Langstreckenklassiker an der Sarthe.
Bereits 2012 Hommage an einen Klassiker
Mit der Studie Alpine A110-50 feierte Renault im Jahr 2012 den 50. Geburtstag des kompromisslosen Sportlers Alpine A 110 (siehe Bildgalerie).*
*Text oder Textteile aus offizieller Pressemitteilung