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Alfa Romeo unterstützt die Mille Miglia 2015

Der Alfa Romeo 750 Competizione (1955) tritt bei der diesjährigen Mille Miglia gegen mehr als 460 Konkurrenten an. (Werksfoto)

Mit elf Siegen ist Alfa Romeo Rekordhalter in der Geschichte der Mille Miglia als Straßenrennen. Heute sind die „1000 Meilen“ die weltweit prestigeträchtigste Gleichmäßigkeitsveranstaltung für Oldtimer, die jedes Jahr im Mai Hunderttausende von Fans an die Strecke lockt. 

Die Mille Miglia war ein Straßenrennen der Superlative. Zwischen 1927 und 1957 gehörten die „Tausend Meilen“ vom norditalienischen Brescia nach Rom und zurück zu den härtesten Herausforderungen für jeden Hersteller von Sportwagen. Alfa Romeo setzte mit elf Siegen eine ewige Bestmarke. 1935 gelang der Marke sogar ein historischer Sechsfach-Sieg. Carlo Maria Pintacuda und Beifahrer Allessandro Della Stufa benötigten im Alfa Romeo Tipo B 2900 für die in diesem Jahr 1.623 Kilometer lange Strecke knapp über 14 Stunden. Auf den Rängen zwei bis sechs folgten fünf Alfa Romeo 8C.

Für den großen Enzo Ferrari war die Mille Miglia schlicht „das schönste Rennen der Welt“. 1977 wurde sie als Gleichmäßigkeitsveranstaltung für Oldtimer wiederbelebt und gilt seitdem als das „beeindruckenste  rollende Museum der Welt“. Auch bei der 2015er Auflage (14. bis 17. Mai) geht es dabei nicht um Geschwindigkeit, sondern um exaktes Fahren. In 84 Prüfungen ist Präzision auf die Hundertstelsekunde genau gefragt. Die Strecke führt über 1.760 Kilometer durch einige der malerischsten Gegenden Italiens, von Brescia nach Rimini (Donnerstag), weiter zum Wendepunkt in Rom (Freitag) und von dort über Parma (Samstag) zurück nach Brescia. (Ziel am Sonntag ab 13:00 Uhr). Zugelassen sind ausschließlich Fahrzeugtypen, die bei den historischen Straßenrennen dabei waren. 464 Teams aus 42 Nationen haben sich angemeldet, mehr als drei Dutzend davon starten in Fahrzeugen der Marke Alfa Romeo.

Alfa Romeo unterstützt die Mille Miglia 2015 als sogenannter „Gold Sponsor“. Das Engagement ist Teil einer Partnerschaft mit der Region Lombardei im Zusammenhang mit der Expo 2015 in Mailand, bei der Fiat Chrysler Automobiles und CNH Industrial als offizielle „Global Partner“ vertreten sind. Exakt 80 Jahre nach dem Sechsfach-Sieg bei der Mille Miglia 1935 nimmt das Werksmuseum Museo Storico Alfa Romeo außerdem mit zwei äußerst seltenen Roadstern teil: einem Tipo 1900 Sport Spider von 1954 und einem Tipo 750 Competizione von 1955.

Der Einzige: Den Alfa Romeo 1900 Sport Spider gibt es weltweit nur noch ein einziges Mal. Auch fährt bei der legendären Oldtimerveranstaltung mit. (Werksfoto)

Der Einzige: Den Alfa Romeo 1900 Sport Spider gibt es weltweit nur noch ein einziges Mal. Auch er fährt bei der legendären Oldtimerveranstaltung mit. (Werksfoto)

Vom Alfa Romeo 1900 Sport Spider, ursprünglich entworfen für die Zweiliter-Hubraumklasse der Sportwagen-Weltmeisterschaft, existiert heute nur noch ein einziges Exemplar. Die Technik stammt weitgehend vom Alfa Romeo 1900. Der auf knapp zwei Liter Hubraum aufgebohrte Vierzylinder-Motor weist hemisphärisch geformte Brennräume auf. Bestückt mit Weber-Doppelvergasern, leistet er 138 PS. Bei nur 880 Kilogramm Gewicht ist damit eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h möglich. Beim Fahrwerk entschieden sich die Ingenieure für Dreiecksquerlenker mit Schraubenfedern vorne und an der Hinterachse für Formel-1-Technologie: Die nach DeDion-System aufgebaute Achse trägt außerdem Kupplung und Fünfgang-Getriebe. Diese sogenannte Transaxle-Anordnung tauchte zuvor in ähnlicher Weise auch bei den erfolgreichen Rennautos Tipo 158/159 Alfetta auf, mit denen Giuseppe Farina 1950 und Juan-Manuel Fangio 1951 für Alfa Romeo Formel-1-Weltmeister wurden.

Die tragende Struktur des Alfa Romeo 1900 Sport Spider wird anders als beim Serienauto von einem Gitterrohrrahmen gebildet. Die Karosserie besteht aus Aluminium. Für das Design war Bertone-Star Franco Scaglione verantwortlich, der später auch Alfa Romeo 33 Stradale und Alfa Romeo Giulietta Sprint zeichnete. Markant ist der tief liegende Lufteinlass, zu der Zeit äußerst ungewöhnlich für einen Alfa Romeo.

1955 entwickelte Alfa Romeo einen weiteren Sportwagen, jetzt für die 1,5-Liter-Klasse. Der Motor hat als Basis den 1,3-Liter-Vierzylinder des zur dieser Zeit gerade vorgestellten Serienmodells Giulietta und ist als Front-Mittelmotor platziert. Auch die Bezeichnung 750 Competizione ist ein Verweis auf die Verwandtschaft zur Giulietta, die den internen Modellcode 750 trägt. Das kleine Vollaluminium-Kraftwerk dreht 9.500 Touren und leistet, bestückt mit zwei Doppelvergasern und seitlich austretendem Doppelauspuff, erstaunliche 145 PS.

Vielleicht noch erstaunlicher als der Antrieb ist die Karosserie des nur knapp 700 Kilogramm schweren 750 Competizione. Basierend auf einem Giulietta-Chassis konstruierte Meistertuner Carlo Abarth einen ultraleichten Stahlrahmen. Darauf setzte das Designstudio Boano eine – bis auf die winzigen Türen – aus einem Stück gefertigte Stahlkarosserie. Lediglich 690 kg bringt der Spider auf die Waage. Mehr als zwei Prototypen wurden nie gebaut.

Als Begleitfahrzeug kommt der aktuelle Alfa Romeo Giulietta Sprint zum Einsatz, auch dies eine Hommage an bei der Mille Miglia erfolgreiche Rennautos. Denn der historische Giulietta Sprint erfüllte ab Mitte der 1950er Jahre nicht nur den Wunsch vieler Autofans, sich endlich einen Alfa Romeo leisten zu können. Das atemraubende Coupé stellte in der 1300-Kubikzentimter-Klasse der Mille Miglia außerdem sein Talent als Sportwagen nachdrücklich unter Beweis. Das 2015er Modell nimmt diesen Faden auf als Hommage an den historischen Alfa Romeo Giulietta Sprint, der heute als Keimzelle einer ganzen Fahrzeugklasse gilt.*

*Text oder Textteile aus offizieller Pressemitteilung