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Rinspeed zeigt selbstfahrendes Concept Car „Σtos“

Rinspeed Concept Car „Σtos“: Als Technologieträger zeigt die Studie eine Vielzahl zukunftweisender Lösungen – aber auch schräge Ideen. (Werksfoto)

t’s Showtime im Spielerparadies Las Vegas: Erstmals feiert Frank M. Rinderknecht, Boss der Schweizer Ideenschmiede Rinspeed, mit dem hybriden Sportwagen „Σtos“ eine Weltpremiere außerhalb der alpenländischen Heimat. Der Auto-Visionär: „Die digitale Welt liefert in Zukunft die großen und vor allem disruptiven Innovationen im Automobilbau. Deshalb sind auf der Consumer Electronics Show CES mittlerweile alle großen Autohersteller und Zulieferer präsent.“

  • Rinspeed zeigt Concept Car „Σtos“ auf BMW i8 Basis.
  • Falt- und einziehbares Lenkrad für mehr Freiraum im autonomen Fahrbetrieb.
  • Drohne und Infotafel im Heck.
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Das Lenkrad lässt sich auf Knopfdruck …

Das Mega-Thema „selbstfahrendes Auto“ betrachtet der Schweizer Vordenker wie immer in erster Linie aus der Sicht von Fahrer und Insassen, also dem Menschen, und garniert es mit vielen inspirierenden wie emotionalen Noten. Damit setzt der Eidgenosse zusammen mit der Beratungsfirma EY ausdrücklich eine Frage auf die Tagesordnung, die uns alle noch lange beschäftigen wird: Wieviel Mensch soll, muss oder darf in einer Maschine stecken? Allen Beteiligten ist dabei klar, dass Erwartungshaltungen, Toleranzen und Akzeptanz zusammengeführt werden müssen. Es gibt unzählige offene Fragen, wie zum Beispiel nach der Moral und Ethik einer Maschine. Zudem muss aber auch der Weg in eine technische Umsetzung gefunden werden. Rinderknecht wagt eine Prognose: „Dieser Prozess wird wohl in einer adaptiven, lernfähigen und intuitiven Steuerungssoftware münden. Aber der Weg dorthin ist lang und steinig.“

 ... einziehen und gibt so mehr Freiraum im autonomen Fahrbetrieb. (Werksfotos)

… einziehen und eröffnet so mehr Freiraum im autonomen Fahrbetrieb. (Werksfotos)

Der technische Clou im Innenraum des „Σtos“ ist zweifelsfrei das falt- und einziehbare Lenkrad von ZF TRW. Wie von Zauberhand bewegt, verschwindet es innerhalb weniger Sekunden in der Instrumententafel. So entsteht viel Platz vor dem Fahrer, der bequem und nach alter Manier ein Buch zur Hand nehmen oder auch entspannt arbeiten kann.

Insgesamt acht HD-Außenkameras überwachen das Fahrzeugumfeld optisch lückenlos. Das erlaubt beeindruckende 180-Grad-Panoramaansichten unmittelbar vor und hinter dem Fahrzeug sowie „Außenspiegel“ mit einem erheblich erweiterten Blickfeld ohne toten Winkel. Personen und Objekte im gesamten Fahrzeugumfeld werden automatisch erkannt, verfolgt und falls Unfallpotential von ihnen ausgeht, wird der Fahrer gewarnt. In kniffligen Situation wie etwa in engen Parkhäusern aktiviert sich – ebenfalls selbsttätig – der sogenannte „Curb View“: Er gestattet den „direkten“ Blick auf die Vorderräder und hilft so, ungewollten Kontakt mit Bordsteinkanten oder anderen Hindernissen zu vermeiden. Auch die Fahrzeugnavigation bietet völlig neue Detailansichten. In Parkhäusern leitet sie direkt bis zum vorgebuchten Stellplatz, entlang der Route zeigt sie realitätsgetreue 3D-Gebäudeansichten sowie Bäume, Bushaltestellen, U-Bahn-Stationen und andere markante Wegpunkte. Die Straßen selbst sind zentimeter- und spurgenau erfasst – eine unabdingbare Voraussetzung für autonomes Fahren. Durch die Verknüpfung von Routen- und Mobilfunkempfangsinformationen wissen die Passagiere künftig nicht nur, wo und wie lange sie unterbrechungsfrei (Video-)Telefongespräche führen können; diese Technik ermöglicht auch nahtloses Medien-Streaming sowie effiziente und gezielte Fahrzeugupdates. Die nahtlose Verknüpfung mit der Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln, Verkehrsbeeinflussungsanlagen sowie mit anderen Autos, insbesondere Einsatzfahrzeugen, lässt Fahrer und Fahrzeug weit über den eigenen Horizont hinaus und sogar durch Hindernisse hindurchblicken. Der sogenannte E-Horizon erlaubt innovative Sicherheits- und Komfortfunktionen wie präzise Geisterfahrer-Warnungen oder einfach auch das sanfte und energiesparende Gleiten auf der „grünen Welle“. Apropos sehen: Das Gaze-Tracking-System hat die Augen des Fahrers stets im Blick und das Fahrzeug weiß dadurch nicht nur, was dieser gesehen hat, sondern auch, was er nicht wahrgenommen hat. Warnungen und Hinweise können so ganz individuell erfolgen. Die elektronischen Außenspiegel zeigen exakt aus diesem Grund nur dann ein Bild an, wenn der Fahrer bewusst darauf blickt. Das HMI-Design wurde von der Luxoft gestaltet und programmiert, der Alu-Leichtbaurahmen für das Display-Trio steuerte das Unternehmen Georg Fischer Automotive bei.

Ein bisschen James Bond: Die bordeigene Drohne mutet schon ein wenig schräg an. (Werksfoto)

Ein bisschen James Bond: Die bordeigene Drohne auf dem Heck mutet schon ein wenig schräg an. (Werksfoto)

Wie immer lotet der helvetische Think Tank, der auch das zweiundzwanzigste Concept Car wieder einer guten Tradition folgend die digitalen Möglichkeiten aus. So kommt der „Σtos“ mit einer bordeigenen DJI-Drohne nebst Landeplattform im Heck, welche mit 12.000 einzeln ansteuerbaren LEDs auch zur Infotafel oder zum optischen Dancefloor wird. Entworfen hat das technische Wunderwerk der Schweizer Spezialist Weidplas, der auch für die zur dritten Bremsleuchte umfunktionierte Heckscheibe sowie für strahlende Sitzintarsien verantwortlich zeichnet. Die Drohne selbst kann wirklich nützliche Dinge. Ein auf dem Heimweg online bestellter Blumenstrauß für die Liebste ist so schnell herbeigeholt. Und der kleine Flieger verbreitet Spass als „UFO“, das ein Selfie vom Ritt im „Σtos“ über die Hausstrecke dreht und live an die Freunde streamt. Achtung: Das kleine Ding hat einen extrem hohen Suchtfaktor und löst den Haben-Wollen-Reflex aus!

Der elegant futuristisch gestylte „Σtos“ – auf der technischen Basis des BMW i8 – ist zwar ein nachhaltiger, aber auch schneller Renner. Daran lassen die in tiefem Schwarz glänzenden 20-Zoll GTX-Aluminiumfelgen von Borbet keinen Zweifel. Sie sorgen für eine imposante optische Breite der Karosse auf der Straße und für perfektes Handling auf der Piste. Damit der Sportler möglichst wenig Gewicht auf die Waage bringt, hat Corning das Glasdach und das „Dohnen-Pad“ im Heck aus besonders robustem, leichtem und dünnem Gorilla-Glas gefertigt, wie es auch in Smartphones zum Einsatz kommt. Der Vorderbau aus Aluminium und die Fahrgastzelle aus Kohlefaser sind mit ultra-hochmoduligem Klebstoff von Sika verbunden.

Infotafel im Heck: Damit könnte man sein Auto im Stau auch für Werbespots einsetzen und Geld verdienen. (Werksfoto)

Infotafel im Heck: Damit könnte man sein Auto im Stau auch für Werbespots einsetzen und Geld verdienen. (Werksfoto)

Der umtriebige Eidgenosse und seine internationalen Partner zeigen mit dem „Σtos“ einen ersten Schritt in Richtung Individualmobilität der Zukunft.*

*Text oder Textteile aus offizieller Pressemitteilung