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Neuheiten 2019, Teil 3: Jede Menge neue Technik

Der Mercedes EQC wird ab etwa Juni ausgeliefert. Der Preis liegt bei rund 70.000 Euro. Die 80 kWh-Batterie soll bis 450 Kilometer Reichweite ermöglichen. (Werksfoto)

Hier die wichtigsten Modelle des nächsten Jahres von Mercedes, Skoda, Hyundai und Kia:

Mercedes zieht 2019 alle Register, vom Elektro-Crossover bis zum Diesel-Plug-in-Hybrid. Skoda geht mit dem neuen Scala auf Golf-Jagd. Hyundai und Kia bauen ihren E-Auto-Vorsprung aus.

CO2-Werte und Abgasnormen beeinflussen die Modellpolitik
Gewinnwarnung hin, Dieselskandal her – Mercedes bleibt eine Erfolgsmarke und geht konsequent seinen Weg. Das Modellangebot wird weiter diversifiziert und viele Varianten sollen als Plug-in-Hybrid erscheinen. Zusätzlich starten die Schwaben 2019 ihre EQ-Elektroauto-Offensive. BEV Nummer eins wird der EQC ab Juni, der im Format dem SUV GLC ähnelt und als Wettbewerber zu Audi e-tron und Jaguar I-Pace antritt. Mit 408 PS und zwei E-Motoren soll eine Reichweite von rund 450 Kilometern möglich sein.

Mercedes E 300 de: Ab Januar wird der Diesel-PHEV ausgeliefert, gleichzeitig mit dem Benziner-PHEV E 300 e. So will Mercedes seinen Flottenverbrauch senken. (Werksfoto)

Weitere wichtige Neuheiten sind die Limousine der A-Klasse ab Januar 2019 und die neue B-Klasse im Februar, die ebenfalls auf der Frontantriebsplattform aufbaut. Beide Modelle besitzen die „Hey Mercedes“-Sprachsteuerung und volldigitale Instrumente, bekannt aus dem A-Klasse Schrägheck. Die neue B-Klasse zeigt ein geglättetes Außendesign und frische Euro 6d-Temp Dieselmotoren. Am Grundkonzept als Kompakt-MPV mit erhöhter Sitzposition und großzügigem Raumangebot ändert sich nichts.

Mercedes bringt Volumen-Modelle als PHEVs, im Sommer kommt der elektrische EQC
Interessant für Vielfahrer mit ausgeprägtem Umweltgewissen werden die Diesel-PHEV-Versionen der E-Klasse (ab Januar) und der C-Klasse (ab April). Hinter dem Kürzel E 300 de steckt ein 194-PS-Diesel samt 122-PS-E-Motor. Gut 50 Kilometer sollen rein elektrisch möglich sein, der Normverbrauch (NEFZ) beträgt 1,6 l/100 km (CO2: 44 g/km). Der Benziner E 300 e bietet ähnliche Leistungswerte, verbraucht aber laut Norm ein bisschen mehr. Im C 300 de kommt ebenfalls die Diesel-PHEV-Antriebseinheit zum Einsatz. So wie diese PHEVs Mercedes helfen, den Flottenverbrauch zu reduzieren – Ziel ist die Einhaltung der EU-CO2-Ziele, um Strafzahlungen zu vermeiden, genauso können sie auch die Betriebskosten senken. Das gilt natürlich nur dann, wenn die Nutzer tatsächlich möglichst oft die Batterie aufladen und damit reinelektrisch fahren.

Das Diesel-PHEV Paket hat bei Mercedes Zukunft. Der Antrieb kommt auch in die C-Klasse und könnte zudem in SUVs den Verbrauch reduzieren. (Werksfoto)

Ab Juni geht das viertürige Coupé der A-Klasse, der CLA, in den Handel. Auf der Plattform der A-Klasse wirkt der CLA optisch eigenständig, fast wie ein geschrumpfter CLS. Der entsprechende Kombi „Shooting Break“ folgt etwa im Oktober. Von Juli bis Oktober reihen sich die Starttermine diverser SUVs aneinander: GLC Facelift und Mildhybrid-Version, GLC Coupé Facelift, neuer GLS und GLE als AMG und als PHEV sowie die zweite Generation des GLA. Das wichtigste und komplett neue SUV erscheint jedoch erst im November, die Rede ist vom GLB. Größer, kantiger und höher als der GLA mit seinem Crossover-Look, wird der GLB ein echter SUV mit Design-Elementen der eckigen G-Klasse und des großen GLS. Mit ihm bietet Mercedes dann in jeder Klasse ein SUV an.

Meine Meinung zu Mercedes: Vier neue PHEVs und ein BEV, das wird 2019 den Flottenverbrauch senken helfen. Die Schwaben machen alles, um CO2-Strafzahlungen an die EU zu vermeiden (ab 2021 gilt die CO2-Obergrenze von 95 g/km). Ob’s klappt, hängt vom Verkaufserfolg der Neuheiten ab. Was zusätzlich hilft sind die Supercredits für BEVs, danach werden Elektroautos mit 0 Gramm in den Flotten-CO2-Ausstoß gerechnet, und das sogar doppelt. So kann ein verkauftes E-Auto drei bis vier verkaufte Modelle mit deutlich über 95 g/km kompensieren.

Skoda, die erfolgsverwöhnte VW-Konzern-Tochter aus Tschechien, peilt ehrgeizige Ziele an und will den Wachstumskurs fortsetzen. Neue SUVs, erste elektrifizierte Varianten und das komplett neue Kompaktklasse-Modell Scala sollen die Umsetzung der Pläne sicherstellen.

Skoda greift mit dem Scala den Golf an
Im Januar 2019 starten mit Karoq Sportline und Karoq Scout zwei kundenspezifisch ausgestattete Varianten des Kompakt-SUV. Dabei bleibt das Erfolgsrezept unangetastet: Ein Skoda bietet immer viel Platz und durchdachte Details zum attraktiven Preis.

Skoda Karoq Scout: Serienmäßig mit Allradantrieb und auffälligerem Offroad-Look ab Januar 2019. (Werksfoto)

Ebenfalls im Januar geht der sportliche Kodiaq RS mit 240 PS in den Handel. Sein Dynamik-Talent hat er bereits mit einer Nürburgring-Rekordrunde für siebensitzige SUVs unter Beweis gestellt. Zum Jahresbeginn kommt mit dem Octavia G-Tec eine neue Erdgas-Version (CNG). Nun ist der Octavia monovalent ausgelegt, das heißt der Benzintank ist kleiner, und der vergrößerte Gastank erlaubt eine auf 480 Kilometer gesteigerte Reichweite mit dem günstigen und umweltschonenden Treibstoff.

Der Scala wird ganz sicher der Preis-/Leistungs-Star unter den Kompakten
Im Mai startet mit dem Skoda Scala ein komplett neues, fünftüriges Kompaktklasse-Modell in den Handel. Zwar ersetzt der Scala den bisherigen Rapid, doch er spielt eindeutig eine Klasse höher. Der Rapid gehörte eher zur Polo-Klasse. Der Scala besitzt dagegen Golf-Klasse-Format und bietet ein überraschend üppiges Raumangebot. Skoda greift also mit dem Scala ohne Scheu den Golf an und stellt gleichzeitig den Preis-/Leistungs-Star unter den Kompakten. Dabei zeigt der Scala die neue Design-Linie und gefällt auf den ersten Blick. Fünf Motoren von 90 bis 150 PS stehen zur Wahl. Neben einem neuen Infotainmentsystem verfügt der Scala über innovative mobile Online-Dienste.

Skoda Kodiaq RS: Größtes und mit 240 PS stärkstes SUV der Tschechen. Optional mit sieben Sitzen. (Werksfoto)

Zum Spätsommer erhält der große Skoda Superb ein dezentes Facelift und wird zudem um eine Plug-in-Hybrid-Variante ergänzt. Zusätzlich bringt Skoda ein weiteres neues SUV-Modell. Als „Kleiner Crossover“ (Name noch nicht bekannt), etwa im Seat-Arona-Format, orientiert sich das Modell optisch am Design der Genf-Studie Skoda Vision X. Als City-SUV auf VW-Polo-Plattform kommt der „Kleine Crossover“ ausschließlich mit Frontantrieb.

Im Herbst startet Skoda mit dem e-Citigo sein erstes E-Auto. Als kleiner BEV nutzt der e-Citigo die Technik des e-Up von VW, allerdings mit einer leistungsstärkeren Batterie. Bis zu 270 Kilometer Reichweite nach WLTP sollen möglich sein. Skoda will den kleinen Stromer vor allem in Carsharing-Flotten einsetzen und so Erfahrung als Mobilitätsdienstleister sammeln.

Skoda Scala: Frisches Design und modernste Technik, so will Skoda in der Kompaktklasse Karriere machen. (Werksfoto)

Voraussichtlich zum Jahresende wird dann noch die nächste Generation des Erfolgsmodells Octavia vorgestellt. Die Markteinführung erfolgt 2020. Insider berichten von einem auffälligen Sprung in Sachen Design, damit nähert sich der Octavia der „near Premium“-Klasse.

Meine Meinung zu Skoda: Die tschechische Marke fährt auf der Erfolgsspur und beschleunigt kräftig, dank SUVs und weiteren cleveren Neuheiten. Über 1,2 Millionen abgesetzte Einheiten in 2018 sind ein Wort. In Deutschland könnte Skoda schon bald Opel von Platz 6 verdrängen.

Hyundai verstärkt 2019 sowohl seine sportliche wie auch seine alternative, nachhaltige Flanke. Bereits im Januar erscheinen der i30 Fastback N und der i30 Fastback mit N-Line Ausstattung. Ersterer zielt mit 250 PS auf leistungsorientierte GTI-Fans. Etwa im Mai geht mit dem Tucson 1.6 CRDI eine Mild-Hybrid-Variante samt 48-Volt-Bordnetz in den Handel. Im Hochsommer erhalten die erfolgreichen Teilzeit-Stromer Ioniq Mild-Hybrid und Ioniq Plug-in jeweils ein Facelift.

Kia e-Soul: Die neueste Generation des Crossover-Kastendesigns kommt im Frühsommer ausschließlich als Elektro-Version. (Werksfoto)

Hyundai und Kia haben bei alternativen Antrieben großen Vorsprung
Kia bringt im Januar den ProCeed Shooting Brake auf die Straße. Der schöne Kombi wirkt optisch wie ein verkleinerter Porsche Panamera Sport Turismo. Im April folgt mit dem e-Niro ein rein elektrischer SUV (BEV), der sich der Konzern-Technik von Kia Stonic und Hyundai Kona Electric von 2018 bedient. Die maximal mögliche Reichweite nach WLTP soll bei 485 Kilometern liegen. Voraussichtlich im Frühsommer bringt Kia den soeben in Los Angeles vorgestellten E-Soul der neuesten Generation auf den Markt, natürlich im verfeinerten Kasten-Design. Interessenten dürfen von der „Coolen Kiste“ aus Korea 204 PS, eine 64 kWh-Batterie und eine Reichweite von 485 Kilometer nach WLTP erwarten.

Meine Meinung zu Hyundai und Kia: In Sachen Elektromobilität sind die Koreaner deutlich weiter als die deutschen Hersteller. Gleichzeitig setzt Hyundai mit der N-Linie auf sportliche Kundschaft.

Autor: Thomas Wüsten / AutoAmbition