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Jaguar stellt zweite Generation des XF vor

Der Einsatz von Aluminium soll das Gewicht des neuen Jaguar XF senken. Genaue Angaben macht der Hersteller aber noch nicht. (Werksfoto)

Jaguar wählt die große Bühne auf der New York International Auto Show, um die zweite Generation des XF vorzustellen. Leichter, mit mehr Radstand und umfassenden Info- und Entertainmentsystemen will der neue Jaguar im Revier von Audi A6, Mercedes E-Klasse und BMW 5er auf Kundenfang gehen. Die Motorenpalette startet mit dem 120 kW/163 PS starken Diesel und endet mit dem V6 aus dem F-Type. Mit Kompressorunterstützung bringt es das Dreiliter-Aggregat auf 280 kW/380 PS. Der Diesel mit Handschaltgetriebe kostet mindestens 41.350 Euro. „Jaguar Care“, d.h. drei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung inklusive aller Inspektionen und eine Mobilitätsgarantie sind eingeschlossen. Für die ZF Achtstufen-Automatik werden 2.500 Euro berechnet. Der Einstieg in die Welt der V6-Motoren beginnt bei Jaguar bei 61.510 Euro (Diesel) und 62.270 Euro (Kompressor-Benziner). Das Topmodell, der XF S, kostet mindestens 67.790 Euro, mit Allradantrieb 70.390 Euro. Die Markteinführung des zum Großteil aus Aluminium gefertigten XF der zweiten Generation erfolgt im Herbst 2015.

In Kombination mit dem 120 kW (163 PS) starken E-PERFORMANCE Turbodiesel begnügt sich der neue Jaguar XF mit nur 3,9 Liter Diesel auf 100 km, was CO2-Emissionen von 104 g/km entspricht (im kombinierten Testzyklus). Damit erweist er sich als sparsamstes Modell im Business-Segment der Nicht-Hybriden.

Die dynamische und coupéartig geformte Karosserie des neuen Jaguar XF umhüllt einen zu 75 Prozent aus gewichtssparendem Aluminium bestehenden Unterbau. Folge: Gewichtseinsparungen von bis zu 190 Kilogramm im Vergleich zum Vorgänger und eine Verbesserung der Torsionssteifigkeit um 28 Prozent.

Der neue XF setzt die Designrichtung des Vorgängers fort und zeigt einen eigenständigen Charakter. (Werksfoto)

Der neue XF setzt die Designrichtung des Vorgängers fort und zeigt einen eigenständigen Charakter. (Werksfoto)

Auf dieser Basis verbindet der neue Jaguar XF perfekte Proportionen sowie elegante Oberflächen und Linien mit dem sehr günstigen Cw-Wert von 0,26. Zugleich offeriert er ein in seiner Klasse führendes Platzangebot. Obwohl sieben Millimeter kürzer und drei Millimeter flacher als der erste XF von 2007, führt der um 51 auf 2.960 Millimeter verlängerte Radstand zu mehr Bein-, Knie- und Kopffreiheit im Fond.

Innenraum mit breiter Mittelkonsole und umfassendem Info- und Entertainmentangebot. (Werksfoto)

Innenraum mit breiter Mittelkonsole und umfassendem Info- und Entertainmentangebot. (Werksfoto)

Auf dem Gebiet Infotainment & Connectivity markiert der neue XF aktuell die technologische Speerspitze des Jaguar Modellprogramms. Das komplett neue InControl Touch Pro System präsentiert alle Informationen auf einem in der Diagonale 10,2 Zoll messenden Touchscreen mit Dual View Technologie. Die „Split view“-Funktion macht es möglich, dass der Fahrer zum Beispiel Informationen zur Routenführung einsieht, während der Beifahrer eine DVD genießt.

Die perfekte Ergänzung zu InControl Touch ist das konfigurierbare TFT-Kombiinstrument im Format 12,3″. Jaguar Land Rover hat diese Technik erstmals im Jaguar XJ und Range Rover eingeführt und lässt sie nun auch der Business-Class Limousine XF zugutekommen. Ferner gehören ein Laser Head-Up-Display, eine Stereo-Kamera als „Auge“ für modernste Fahrerassistenz-Systeme oder Voll-LED-Scheinwerfer zu den Technik-Highlights.

Die positiven Abstrahleffekte der Aluminium-Leichtbauarchitektur werden durch die nach Euro 6 abgaszertifizierten Motoren weiter verstärkt. Das trifft vor allem auf die brandneuen Vierzylinder Turbodiesel der Ingenium-Baureihe zu. Jaguar bietet den Selbstzünder auch noch in einer stärkeren Leistungsstufe mit 132 kW (180 PS) an; alternativ sind beide Diesel mit einem manuellen Sechs- oder automatischem Achtgang-Getriebe zu kombinieren.

Die oberhalb davon rangierenden V6 Aggregate werden durchgehend mit der Achtstufen-Automatik von ZF verblockt. Den per Kompressor aufgeladenen 3.0 Liter V6 Benziner hat Jaguar ebenfalls in zwei Leistungsstufen im Programm – mit 250 kW (340 PS) und 280 kW (380 PS) sowie maximalen Drehmomenten von jeweils 450 Nm. Der 3.0 Liter große V6 Bi-Turbo Diesel mit 221 kW (300 PS) Nennleistung glänzt mit Drehmomentspitzen von 700 Nm und ist – vor allem in Kombination mit AWD – prädestiniert für den Anhängerbetrieb.

Dynamische Heckansicht des XF S. (Werksfoto).

Dynamische Heckansicht des XF S. (Werksfoto)

Aus dem Sportwagen F-TYPE findet erstmals der 280 kW (380 PS) starke Kompressor-V6-Benziner den Weg in eine Jaguar Limousine. Er bleibt exklusiv dem XF S vorbehalten, der mit diesem Kraftwerk unter der Haube in nur 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h spurtet.

Die Vorderachse an doppelten Dreiecksquerlenkern, die hintere Integral Link-Einzelradaufhängung und eine Gewichtsverteilung von nahezu 50:50 sichern dem neuen Jaguar XF eine ausgewogene Mischung aus geschmeidigem Abrollkomfort und sportlichem Handling. Die elektromechanische Servolenkung garantiert höchste Lenkpräzision.

Durch ein Zusatz-Ventil zum Absenken der Dämpferkräfte bei niedrigen Geschwindigkeiten erreicht Jaguar im neuen XF einen besonders geschmeidigen Abrollkomfort. An sportliche Fahrernaturen wendet sich ein adaptives Dämpfersystem, das die Kennungen blitzschnell der jeweiligen Fahrsituation anpasst. Beim erstmals für den F-TYPE entwickelten Programm Jaguar Configurable Dynamics kann der Fahrer individuell auswählen, welche Dynamik-relevanten Parameter und Algorithmen er verändern will.

Das Einsatzspektrum des neuen XF erweitert speziell im Winter der um ein neues „Torque on-demand“-System ergänzte Allradantrieb samt Intelligent Driveline Dynamics. IDD bewahrt den für Jaguar typischen Heckantriebscharakter und veredelt ihn mit allen AWD-Vorteilen.

Bei XF Versionen mit Heckantrieb kommt als Traktionshilfe die „All-Surface Progress Control“ zum Einsatz. Sie regelt im Stil einer Launch Control automatisch das Zusammenspiel zwischen Bremse und Gaspedal. Während der Jaguar ohne Schlupf sicher vom Fleck kommt, braucht sich der Fahrer nur noch aufs Lenken zu konzentrieren.

Der neue Jaguar XF wird Seite an Seite mit dem F-TYPE und dem XJ im Jaguar Land Rover Werk Castle Bromwich vom Band laufen und im kommenden Herbst zu den Händlern rollen.*

 

Kommentar: Langer Atem und Vertrauen zahlen sich aus
Am 26. März 2008 startete für Jaguar und Land Rover der Neuanfang. Tata hatte die beiden Automobilhersteller von Ford gekauft und war offenbar entschlossen, die britischen Traditions-Hersteller zu neuer Blüte zu führen. Dabei verzichteten die neuen Besitzer darauf, den Versuch zu starten, mit eigenem Know-how die Marken zu retten. Sie kauften sich stattdessen etablierte Fachleute von anderen Herstellern. Zudem investierten sie in neue Modelle, statt der Verlockung zu erliegen, eben verdientes Geld direkt aus der Kasse zu nehmen. So mausern sich die neuen Jaguar (und Land Rover) zu ernstzunehmenden Konkurrenten für die etablierten Hersteller in der Ober- und Luxusklasse. Die Verwendung von Aluminium, dadurch sinkende Fahrzeuggewichte, Fortschritte bei Info- und Entertainmentystemen, vereinheitlichte Motoren und ein modernes Design sind die Erfolgsrezepte. Einzig die Modellpalette ist aktuell zwar interessant, aber langfristig angesichts der Konkurrenz zu schmal aufgestellt, auch wenn mit dem SUV F-Pace und dem neuen XJ zwei weitere Neuheiten im kommenden Jahr folgen werden.

Autor: Olaf Kuhlmann

 

* Text oder Textteile aus offizieller Pressemitteilung